Dass wir nicht mehr in China waren, merkten wir relativ schnell. Genauer gesagt, als wir das erste Mal die Strasse überqueren wollten. In China funktioniert das ja nach dem Prinzip „Das Auto oder du!“ (Spoiler alert: Das Auto gewinnt). Alles, was Räder hat, hält generell nicht für Fussgänger, auch nicht, wenn sich diese bereits auf der Strasse befinden. Entsprechend liefen wir auch in Bishkek wie aufgescheuchte Hühner über die Strasse und waren völlig aus dem Häuschen, als uns die Autos brav den Vortritt gewährten.
Dass wir nicht mehr in China waren, merkten wir auch daran, dass die überwiegende Mehrheit der Leute plötzlich wahnsinnig freundlich war. Daran mussten wir uns zuerst gewöhnen und die in den letzten Wochen verinnerlichten, chinesischen Umgangsformen wieder ablegen. Wir gehen dann mal kurz unsere Manieren suchen..
Eigentlich hatten wir ja via den 3752m hohen Torugart Pass von Kashgar nach Kirgistan reisen wollen, aber wie einen das Reisen immer wieder lehrt, sind Pläne hauptsächlich da, um sie zu ändern oder zu verwerfen. Deshalb flogen wir stattdessen von Urumqi nach Bishkek.
Bishkek selbst hat nicht viel zu bieten. Wir hatten aber auch nicht vor, in der Stadt zu verweilen, sondern wollten etwas vom Land sehen. Allerdings stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis der angebotenen Touren überhaupt nicht und die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar super, um von A nach B zu gelangen, aber nicht geeignet für eine Rundreise, wie wir sie im Sinn hatten. Also „mieteten“ wir uns für weniger als die Hälfte des Preises einer Gruppentour Erkim und seinen Lexus.