115 fahrenheit

Seit Tagen liest man in der Schweizer Presde etwas von einer Hitzewelle, die die Schweiz zu überrollen scheint. Wir haben dafür nur ein müdes Lächeln übrig, denn in Turpan/Tululfan (150m UNTER dem Meeresspiegel) herrschten bei unserem zweitätigen Aufenthalt 43 bzw. 46 Grad. Damit haben wir zwar die gemessene Höchsttemperatur von 48.5 Grad nicht geknackt, aber ganz ehrlich, es war schon so ziemlich heiss!

Bevor wir uns dem Dauerschwitzen hingaben, besuchten wir in Kashgar noch den berühmten sonntäglichen Viehmarkt, der zwar sicherlich nicht das Vegi-Herz höher schlagen lässt, aber längst nicht so brutal war, wie man uns zuvor hatte weismachen wollen.

Von Kashgar fuhren wir mit dem Nachtzug nach Turpan und dieses Mal hatten wir leider kein Glück mit unseren Abteilsgenossen. In irgendeinem alten Beitrag über China hatte ich ja mal erwähnt, dass Kinder unter einer bestimmten Grösse gratis mitfahren. Tja, und das führte dazu, dass wir dieses Mal zu sechst im Abteil waren. Leider hatte ich erst später erfahren, dass es den Trick mit den sog. „ghost children“ gibt. Sprich, man kann für die zwei anderen Betten im 4er-Abteil einfach grössere Kinder angeben und so die zwingende Angabe von zwei weiteren Passnummern umgehen. Kurzum: Wir hatten auch schon erholsamere Nächte und dass ich im Vorbeigehen halbleere Abteile erspähte, machte das Ganze nicht besser.

In Turpan kamen wir in einem tollen Hostel unter. Der ganze Aussenbereich verfügte über ein Dach aus Weinreben und die Mitarbeiter holten immer mal wieder ein paar zur Verköstigung herunter. Jon probierte auch noch den einheimischen Wein, der nach seiner Aussage nicht einmal soo schlecht war. In Turpan trafen wir ausserdem zum ersten Mal mehrere nicht chinesische Touristen und zusammen mit einer Amerikanerin und einem Südafrikaner besuchten wir die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung (hauptsächlich Ruinen und Steine).

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