Wir unterbrachen unsere Reise nach Lanzhou in Xi’an, um die Grotten in Tianshui (UNESCO) zu besuchen. In Xi’an hatten wir 2015 auf dem Weg nach Tibet gestoppt und hätten dieses Mal nicht unbedingt nochmals halten müssen. Wie damals gingen wir zum Abendessen ins Muslim Quarter.
In den letzten drei Jahren hat sich der Geschmack der Chinesen in Richtung gesund entwickelt: So fanden wir dieses Mal viele Fruchtstände, an denen man eine grosse Box mit unterschiedlichen Früchten füllen konnte. Auf die leckeren Schlabbernudeln mit ca. fünf gehackten Knoblauchzehen mussten wir aber dennoch nicht verzichten. Auch die gedämpften Brötchen mit pulled „ich-will-es-lieber-nicht-wissen“ und scharfer Sauce fanden wir wieder.
Am nächsten Tag fuhren wir zurück zum Bahnhof, um nach Tianshui zu fahren. Irgendwie hatten wir aber völlig ausgeblendet, dass ein Ticketkauf in China gerne mal zum Halbtagesausflug werden kann und hatten eine Stunde für Gepäckaufbewahrung suchen und Ticket kaufen als genügend erachtet. Nun ja. Die Tickets (gestern Abend gemäss Website noch ausreichend vorhanden) waren längst ausverkauft. Übers Internet ergatterten wir gegen einen Aufpreis noch Stehplätze für den nächsten Zug und mit Glück konnten wir diese Tickets sogar noch rechtzeitig abholen. Fürs Gepäck abgeben blieb allerdings keine Zeit mehr, aber gemäss Google hatte es ja auch in Tianshui left luggage.
Hatte es natürlich nicht. Und der Bus zu den Grotten kam irgendwie auch nicht. Zusammen mit vielen einheimischen Touristen warteten über eine Stunde auf den eigentlich viertelstündlich fahrenden Bus, bis uns langsam dämmert, dass da was nicht stimmen konnte. Irgendwann meinte ein gewitzter Typ, es hätte Stau, aber er fahre uns zu einem entsprechenden Preis, denn das ginge viiel schneller.. Ne danke, das Abenteuer Stau aufgrund eines Unfalls in China hatten wir bereits hinter uns und waren nicht erpicht darauf, es zu wiederholen. Wir gaben auf und nahmen den nächsten verfügbaren Zug zurück nach Xi’an.