„Daheim ist es doch am schönsten!“
„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“
Genau deshalb. Wie Sonam so schön sagte: „It’s hard to believe, but it is true.“ Daheim sein bedeutet, dass einem – wenn leider auch nur für eine gewisse Zeit – die Augen geöffnet werden. Es bedeutet, dass man plötzlich schätzt, was im Alltag einfach so da ist. Seien das die Familie und Freunde, die Landschaft oder die Infrastruktur, in die man hinein geboren wurde. Was wir in der Schweiz alles für selbstverständlich erachten, merkt man erst, wenn man eine Weile von zu Hause weg war. Deshalb fühlt man sich in den ersten Tagen immer noch als Reisender, der alles aufsaugt und das Vertraute mit anderen Augen betrachtet.
Und dann kommt er, dieser Moment. Man hat seine Liebsten wieder gesehen, Neuigkeiten ausgetauscht, alle vertrauten Orte abgeklappert, literweise Wasser direkt vom Wasserhahn getrunken, geschätzt 5kg Käse und 10kg Schokolade gegessen und Dinge fotografiert, die einem sonst nie auffallen. Das Gefühl, zu Hause fremd zu sein, verschwindet langsam. Die Welt hat sich auch zu Hause weitergedreht. Und doch scheint alles beim Alten zu sein – leider und zum Glück. Man ist daheim. Zurück. Und jetzt?
You see the world, try new things, visit amazing places, learn about other cultures – then it’s all over. People always talk about leaving, but what about coming home?
Frei übersetzt: Man geht hinaus in die Welt, besucht wunderschöne Orte, versucht sich an neuen Dingen, lernt andere Kulturen kennen. Und dann ist man zurück. Alle sprechen immer übers Weggehen, was aber ist mit Heimkommen?
In den ersten Tagen trägt man noch die gleichen Klamotten, weil man die halt die letzten Monate auch getragen hat. Als Nächstes kauft man sich eine Saftmaschine, weil man sich angewöhnt hat, am Morgen „Apple-Carrot-Ginger-Juice“ zu trinken. Schliesslich verbringt man Stunden damit, sich durch alle Bilder zu klicken und die mitgebrachten Souvenirs zu bewundern. Doch mit jedem Tag rückt die Reise ein bisschen weiter in die Ferne und mit jedem Tag findet man mehr und mehr ins alltägliche Leben zurück. Und obwohl man ständig hört, dass man sich „ja gar nicht verändert“ habe, bestreitet man den Alltag nun mit unzähligen Erinnerungen und Erfahrungen im Gepäck. Und dann ist man tatsächlich angekommen.