Tröllaskagi – Breiðdalsvík, 15.-18.05.2016.
Für die Tröllaskagi (Troll Halbinsel) verliessen wir die Ring Road ein zweites Mal und fuhren den Fjorden entlang bis ganz in den Norden und durch ein paar lustige Einbahntunnel wieder südwärts bis nach Dalvik. Von dort fährt nämlich die Fähre nach Grimsey, wo man die Möglichkeit hat, den Polarkreis zu überqueren. Lange haben wir überlegt, ob wir eine solche Fahrt unternehmen sollen, uns dann aber dagegen entschieden. Schliesslich gab es in Island selbst noch so viel zu entdecken und unsere Zeit mit Walter war befristet. Deshalb fuhren wir weiter nach Myvatn, wo uns bereits beim Begrüssungsschild ein weiteres grosses Schild darauf hinwies, dass Camping nur auf Campingplätzen erlaubt sei. Das passte uns irgendwie so gar nicht ins Konzept, zumal der einzige Campingplatz, der bereits geöffnet hatte, stolze CHF 14 pro Person verlangte. Duschen kostete CHF 4 extra. Konkret hiess das also, dass wir CHF 28 für ein WC berappen sollten. Das sahen wir irgendwie nicht ein und verliessen kurzerhand die Region wieder. Einige Kilometer weiter stiessen wir auf eine Farm, die neben einer Pension auch Übernachtungsmöglichkeiten für Camper anbot. Zumindest bietet sie das an, wenn sie geöffnet ist, was bei unserer Ankunft klar noch nicht der Fall war. Der Besitzer liess uns trotzdem bei ihm auf dem Hof übernachten; einzige Bedingung war, dass wir Walter etwas nebenan neben dem Traktor parkieren. Als wir am nächsten Morgen erwachten, war Walter zur Hälfte eingeschneit und wir standen trotz unserer Heizung kurz vor dem Erfrierungstod..
Tags darauf kehrten wir nach Myvatn zurück und besuchten neben dem „Natural Bath“ (die ruhige Antwort auf die Blaue Lagune) den Vulkankrater Hverfjall und die Grjotagja Höhle, die als Drehort für Game of Thrones gedient hatte. Danach zogen wir rüber an die Ostküste und landeten schliesslich nach eine paar Abstechern in Breiðdalsvík. Auf der Suche nach einem geeigneten Rastplatz fuhren wir an einem Hotel vorbei, das im Sommer einen einfachen Campingplatz mit WC-Häuschen betreibt. Wir beschlossen, einfach mal nachzufragen und hatten wieder einmal Glück: Da der Camping noch nicht geöffnet war, durften wir kostenlos übernachten und neben den hotelinternen Toiletten sogar die Sauna benutzen. Die Nebensaison hat, wenn auch arschkalt, halt auch ihre Vorteile!