Kevlavik – Laugarbakki, 12.-14.05.2016
Um 20:00 Uhr bestiegen wir den Flieger in Montreal und kamen nach einer Flugzeit von fünf Stunden am nächsten Morgen um 05:00 Uhr in Kevlavik* an. Velkomin til Íslands – es ist bewölkt bei knapp 6°.
S E C H S Grad Celsius. Weshalb nochmals hatten wir uns für Island und gegen Marokko entschieden? Naja, zumindest blieben Wein und Bier schön kühl, denn damit hatten wir uns nämlich bereits am Flughafen eingedeckt. Ein Schild hatte uns darüber informiert, dass wir alle Einheimischen im Duty-Free finden würden (was wohl stimmte, denn zumindest unser Pilot stand in der Schlange vor uns an) und uns bis zu 70% günstigere Preise garantiert (wobei 50% wohl eher zutreffen).
Ein paar Stunden und noch mehr Tassen Kaffee später holten wir unseren Camper ab, den wir kurzerhand Walter tauften. Im Gegensatz zu Walter waren Chip und Wendy geradezu Luxusausführungen gewesen, denn zum 2.5-fachen Preis von einem australischen bzw. neuseeländischen Camper bekommt man in Island gerade mal einen ausgebauten Nissan NV200. Nachdem wir unseren Minikühlschrank (wohl das unnützeste Gadget um diese Jahreszeit) mit Lebensmitteln, die zur Zubereitung höchstens heisses Wasser benötigten, gefüllt und etwas Schlaf nachgeholt hatten, konnte es losgehen.
Unsere Route in Island war denkbar einfach. Wie praktisch alle „First timers“ wollten wir auf der Ring Road einmal rum. Wir entschieden uns für den Uhrzeigersinn und fuhren am ersten Tag bis nach Borgarnes, wo wir zuerst den dorfeigenen Hot Pools einen Besuch abstatteten. Glücklicherweise durften wir auf dem Parkplatz übernachten, denn wir waren einfach zu müde, um noch weiterzufahren.
Am nächsten Tag verliessen wir die Ring Road ein erstes Mal und fuhren eine Runde um die Halbinsel Snæfellsnes. Ein „Hot Pool“-Schild führte uns nach Laugarbakki, wo wir hinter einem Krämerladen eine Art Camping vorfanden. Die Türen zum Häuschen waren offen und ein Zettel informierte uns darüber, dass die Übernachtung CHF 7.80 (1000 ISK) pro Person koste und uns Küche, Badezimmer, WiFi und der Hot Pool zur Verfügung stünden. Eigentlich hatten wir hauptsächlich wild campieren wollen, denn dies ist in Island auf öffentlichem Grund erlaubt, sofern nicht ausdrücklich verboten. Doch dieses Angebot konnten wir nicht ausschlagen und so genossen wir zuerst unseren eigenen Hot Pool und verbrachten danach einen gemütlichen Abend bei Pasta und neuseeländischem Wein (natürlich von einem Weingut, das wir selbst besucht hatten). Ein vielversprechender Start!
* Ich übernehme keine Haftung für die Schreibweise der Namen. Isländisch ist nämlich etwas schwierig. Fyrirgefðu!