Kreuzfahrt XXL, Teil 2

St. Kitts – St. Maarten – Puerto Rico, 06.-09.05.2016.

Unser vierter Stopp war St. Kitts, die grössere der Inseln des Inselstaates St. Kitts und Nevis. Da sie über ein gut ausgebautes Strassennetz verfügt, wollten wir hier wieder einen Roller mieten. Nach Nennung des Preises und Bestätigung meiner ungläubigen Nachfrage („90 Dollar!?“) liessen wir den Typen mit dem „Rent a Scooter“-Schild stehen und suchten nach einer Alternative. Diese präsentierte sich in Form eines Taxifahrers, der uns einmal um die Insel fahren wollte. Dreieinhalb bis vier Stunden, nur wir zwei und losgehen konnte es sofort. Dies klang deutlich besser als die übliche Tour mit 12 anderen im Minibus, die erst in zwei Stunden startete. Unser Fahrer war auch wirklich nett und erklärte uns zu Beginn viel über die Insel. Nach einiger Zeit wichen seine Ausführungen aber einem Gejammere, wie wenig er verdiene und dass er eine sechs Monate alte Tochter ernähren müsse. Als er die Rundfahrt dann grosszügig eine Stunde kürzte und den versprochenen Strandbesuch wegen Benzinkosten ganz ausliess (er habe schliesslich eine Familie zu ernähren!), wurde es uns dann doch zu viel. Wir kürzten den versprochenen Betrag ebenso grosszügig und liessen ihn wütend zurück. Schade, denn die Insel selbst ist eigentlich ganz schön.

Auf St. Maarten hatten wir uns bereits die ganze Woche gefreut und auch ohne Kreuzfahrt hätten wir versucht, diese Insel irgendwie einzubauen. Wir wollten ihn unbedingt selbst einmal sehen, den berühmten Flughafen direkt am Maho-Beach. Den Vormittag verbrachten wir mit Tauchen, wobei wir das 40-Platz-Boot ganz für uns alleine hatten. Kaum aus dem Wasser, schmissen wir alles in Rucksack und Tasche und fuhren mit dem Minibus direkt zum Strand. Für einmal drängte die Zeit, denn jeweils um 14.00 Uhr sollten die grossen Flugzeuge landen und da wollten wir natürlich dabei sein. Und es hatte sich gelohnt! Zwei Stunden später waren wir sandgestrahlt und um ca. 500 Flugzeug-Schnappschüsse reicher.

Nach einer Woche fuhr unser Schiff wieder in den Hafen von San Juan in Puerto Rico ein. Kurz nach 08:00 Uhr morgens standen wir mit unserem Gepäck bewaffnet vor der Türe unseres Hostels. Klingel hatte es keine, den Eingangscode der Haustüre wussten wir nicht. Also klopften und riefen wir bis uns eine Frau im Nachthemd mit den Worten „No hay nadie“ die Türe öffnete. Die Tür zum Hostel im zweiten Stock stand dann aber weit offen und aus einem der Zimmer kam ein halbbekleideter Typ – der irgendwie dort arbeitete, aber irgendwie auch nicht – und checkte uns ein. Hätten wir das uns zugewiesene Schlafgemach mal vor dem Bezahlen angeschaut. Ja, auf die letzten Tage waren wir nachlässig geworden. Denn kaum im Zimmer, klebten wir zuerst einmal am Boden fest und wurden innert Sekunden von Moskitos zerfressen. Die Matratzen – voll von Brotkrumen und mit gebrauchten Badetüchern belegt – waren nicht bezogen, was bei Hostelbetten nicht unbedingt zu einem guten ersten Eindruck beiträgt (Wäh!). Und dieses Hostel hatte bei sämtlichen Portalen ein Rating von 8.4 (Maximum 9)?! Wir hatten wirklich schon viele Unterkünfte gesehen und waren uns so Einiges gewohnt, aber so schnell waren wir wohl noch nie wieder weg. Ruckzuck war ein anderes Hostel gefunden und nach einem Gespräch mit dem Besitzer von Hostel Nummer 1 brachte dieser uns sogar unser Geld vorbei. Wir genossen noch einen Tag in Old San Juan, bevor es am nächsten Morgen zum Flughafen ging. Es war an der Zeit, unseren verlängerten Heimweg anzutreten.

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