St. Thomas – Barbados – St. Lucia, 02.-05.05.2016.
Erster Stopp auf unserer Route war St. Thomas, welches zu den US Virgin Islands gehört. Wir waren also weiter in Amerika unterwegs. Die Insel wird als DER Shoppingstopp schlechthin angepriesen und war denn auch wirklich ein Paradies für die shoppingwütigen Amerikaner, die sich Tax-free mit allem möglichen Plunder (und Alkohol) eindeckten. Für uns musste ein anderes Programm her, was aufgrund fehlender Alternativen gar nicht so einfach war. Wir liefen also ganz Kreuzfahrtschiff-Passagier-untypisch vom Hafen in die Stadt und schlenderten einmal durch die Duty-Free-Shoppingmeile. Danach wollten wir die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit, Blackbeards Castle, besuchen. Der Weg dahin führte über die „99 Steps“ (in der Realität 102) und von oben hatte man einen wunderbaren Ausblick über den Hafen. Blackbeard und sein Castle haben wir allerdings nur unerlaubterweise kurz von aussen gesehen, die Anlage selbst war nämlich geschlossen. Als wir wieder unten ankamen, war es gerade erst kurz vor 12 Uhr, weshalb uns nichts anderes übrig, als uns den anderen Touristen anzuschliessen und uns in einer Bar einen Bucket zu bestellen.
Nach einem „Fun day at sea” ankerten wir am dritten Tag vor Barbados, dem Land mit der wohl coolsten Flagge. In Barbados konnten wir endlich das tun, was wir auf Inseln am liebsten machen: Eine Rollerrundfahrt. Gemächlich fuhren wir einmal rum, stoppen auf dem Weg mal hier und mal dort und hatten am Schluss stolze 100 Kilometer auf dem Tacho. Ein Fazit war schnell gezogen: Trotz Regen gefiel uns Barbados um Meilen besser als St. Thomas. Die Menschen waren superfreundlich – wir wurden überall gegrüsst, man winkte uns zu oder rief uns „Welcome to Barbados!“ nach. Für einmal, ohne etwas zu wollen. Ein ganz neues Gefühl, an das wir uns zuerst einmal gewöhnen mussten.
Weiter ging es nach St. Lucia. Da die Insel zu gebirgig war für eine Rollerrundfahrt, beschlossen wir, uns in die Höhle der Touranbieter-Löwen zu stürzen. Wie vermutet, wurden wir regelrecht überrannt und jeder wollte uns ein noch besseres Angebot mit noch mehr Schnickschnack andrehen. Was wir wollten, war eigentlich ganz einfach: Wir wollten mit dem Boot die Küste entlang und die berühmten (und UNESCO gelisteten) Pitons sehen. Was wir nicht wollten, waren die im Kombi-Packet angebotenen stundenlangen Strand-, Wasserfall- und Schlammquellen-Besuche. Nach längerem Verhandeln fanden wir schliesslich einen Anbieter, der uns für einen vergünstigten Preis mitnahm. Während die anderen Wasserfälle bestaunten und sich im Schlamm wälzten, konnten wir das Städtchen Soufrière auf eigene Faust erkunden und Jon ein lokales Bier geniessen. Manchmal ist weniger halt einfach mehr. Ausser beim Essen, aber dazu später mehr.