Thank you for smoking

La Habana – Viñales – Cayo Jutías, 11.-13.04.2016.

Nach drei Tagen Havanna holten wir unseren neuen Weggefährten „Fidel“ ab. Lange hatten wir uns überlegt, wie wir in Cuba herumreisen wollten und uns dann, trotz aller negativen Berichte, fürs Autofahren entschieden. Wie das Original war unser Fidel insgesamt noch ziemlich gut in Schuss, wenn man von kleinen Wehwehchen bzw. komischen Geräuschen ausgehend von Motor und Bremsen sowie einer bereits „etwas“ in Mitleidenschaft gezogenen Federung mal absieht.

Da die Kubaner es anders als die Australier und Neuseeländer nicht so mit der Beschilderung haben, hatten wir uns im Vorfeld die Kartendaten von Cuba auf den Apps „Mapsme“ und „Navmii“ heruntergeladen. GPS-Geräte sind in Cuba (angeblich) verboten, genauso wie im Übrigen Rindsfilet. Nicht, dass Letzteres nicht auf jeder zweiten Menu-Karte zu finden wäre (was wiederum keinesfalls heisst, dass es auch verfügbar ist). Wir sind jedenfalls mit unseren halblegalen Apps sehr gut gefahren…

Als ersten Stopp hatten wir Viñales im Westen Cubas ausgewählt. Kaum hatten wir uns aus der Stadt herausgekämpft, begegneten uns immer weniger Autos. Egal, ob Landstrasse oder Autobahn –auf dem Land dominieren Pferdekutschen, Ochsenkarren, Fahrradfahrer und Fussgänger, wobei die Fahrtrichtung auch eher eine Empfehlung zu sein scheint.

In der Region Pinar del Río begrüssten uns nicht nur eine wunderschöne, ursprüngliche Landschaft mit rostroten Tabak-Feldern, sondern auch Duzende Touristen. Das einst verschlafene Städtchen war zum Touristen-Hotspot geworden. Das merkte man auch am Verhalten unserer Gastmutter, die uns hartnäckig eine Tour aufschwatzen wollte. Eine Reit-Tour durch die Pampa, um genau zu sein. Ja, ich gebe zu, wir zwei auf dem Pferderücken inmitten einer Tabakplantage wäre ein Bild für die Götter gewesen. Doch ich muss euch enttäuschen, solche Bilder werdet ihr auch in Zukunft nicht zu Gesicht bekommen. Obwohl unsere Gastmutter weiter insistierte, dass das hier alle Touristen machten, hielten wir an unserem Plan fest und erkundeten das Valle de Viñales am nächsten Tag – motorisiert – auf eigene Faust. Wir besuchten eine der umliegenden Höhlen, sahen uns das Mural de la Prehistoria (Ist das Kunst, oder kann das weg?) an und assen in Cayo Jutías (der ca. 60km entfernte „Haus“-Strand von Viñales) Fisch vom Meer. Natürlich besuchten wir auch eine Tabak-Plantage, wobei wir einfach vorfuhren, dem Farmer eine Zigarre abkauften und so unsere eigene kleine Führung genossen. Auch ohne Reitausflug hatte sich unser Abstecher in den Westen Cubas also durchaus gelohnt.

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