A la orden!

Cartagena – Medellín, 26.-31.03.2016.

Zum Abschluss hatten wir nochmals Glück im Unglück, denn LAN bemerkte den technischen Defekt an der Maschine noch vor Abflug und gestand sich ein, dass man ihn nicht reparieren konnte. Deshalb mussten bzw. durften wir das Flugzeug wechseln und hatten insgesamt etwa zweieinhalb Stunden Verspätung, was wir natürlich gerne in Kauf nahmen im Tausch gegen ein sicheres Flugzeug. Das sahen die Kolumbianer etwas anders, denn sie verhielten sich wie die schlimmsten Schweizer Bünzlis, regten sich lautstark über die Verspätung auf und schrien das arme Bodenpersonal an, was für eine Frechheit es sei, dass ihre kleinen Engel (die übrigens schon in Flugzeug 1 in den Reihen vor und neben uns ununterbrochen geschrien hatten) immer noch nichts zu essen bekommen hätten. Nicht, dass bereits für jeden ein Päckchen Chips und ein Saft bereitgestanden hätte. Oh, wie gern hätte ich die dabei gehabt, als unser Flug von Singapore nach Zürich vor ein paar Jahren statt um 23.00 Uhr um 06.00 Uhr morgens gestartet ist und uns Singapore Airlines – nebst eines Fragebogens zum Customerservice – als Entschädigung ein Tasse Tee spendiert hat. Grosses Kino!

Cartagena fühlte sich nach Bogota an wie eine andere Welt. Das Taxi fuhr mit weit geöffneten Fenstern, Kameras baumelten frischfröhlich von den Hälsen amerikanischer Touristen und meine blonden Haare waren seit langem einmal kein Garant für starrende Blicke, Gepfeife und Gehupe. Cartagena ist Kolumbiens Touristenstadt schlechthin und das merkt man an allen Ecken und Enden. Ihr Besuch war trotzdem ein Erlebnis und die bunten Häuser stimmten uns bereits auf die Karibik ein.  Wir verbrachten die Tage damit, gemütlich durch die Stadt zu schlendern – und die verschiedenen Arepas- und Frucht-Stände abzuklappern – und die Abende mit Drinks und Glacé in bester (Schweizer) Gesellschaft.

Unser allerletzter Stopp in Kolumbien war Medellín. Als ehemaliges Zentrum des Drogenhandels und Namensgeberin des berühmten Medellín-Kartells eilt der Stadt ihr schlechter Ruf voraus. Seit man das Problem Pablo Escobar 1993 (mit ein paar Kugeln) aus der Welt geschafft hat, hat sich die Stadt nach und nach erholt und gehört nun zu den weniger gefährlichen südamerikanischen Städten. Wir machten einen grösseren Stadtrundgang durch das Zentrum, bestaunten die skurrilen Skulpturen des hiesigen Künstlers und fuhren mit der Gondel auf einen der Hügel, denn wie La Paz verfügt die Stadt über ein gut ausgebautes Luftseilbahnsystem. Ausserdem holten wir unseren Kino-Besuch nach, der dank „Crazy Wednesday“ sogar nur CHF 3 statt 6 pro Person kostete (also fast Schweizer Preise!).

Dann hiess es Abschied nehmen. Am 1. Januar in Puerto Iguazu gestartet, verliessen wir nun nach exakt drei Monaten Südamerika, um uns neuen Abenteuern zuzuwenden. Und mittlerweile wissen wir sogar, welchen! 🙂

Kommentar verfassen