Tortour

Salta, 11.-15.02.2016.

Mit Salta hatten wir uns eigentlich gar nie richtig auseinandergesetzt, doch nachdem uns mehrere Leute davon vorgeschwärmt hatten, entschlossen wir uns, der Stadt einen Besuch abzustatten. Salta ist der Ausgangspunkt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in den Norden Argentiniens und auch wir schlossen uns den Touristenströmen an und besuchten die Salinas Grandes (Salzflächen) und den Cerro de los siete colores (siebenfarbiger Hügel). Nachdem wir die Idee, ein Auto zu mieten, insbesondere aufgrund nicht vorhandener Ortskenntnisse und Mindestmietdauer von zwei Tagen verworfen hatten, buchten wir in einer sympathisch erscheinenden Agentur eine Tour, die uns genau zu diesen Sehenswürdigkeiten bringen sollte.

Die Tour startete für südamerikanische Verhältnisse pünktlich und nachdem ich den Fahrer gebeten hatte, doch bitte die mit geschätzten 100 Dezibel aneinanderschlagenden Hecktüren zu reparieren, versprach es, eine kopfschmerzlose und gut organisierte Tour zu werden. Ca. zwei Stunden später wurden wir jedoch eines Besseren belehrt. Denn wie alle anderen Fahrzeuge hielten wir an einer Polizeikontrolle, wo unser Fahrer die nötigen Papiere für die Weiterreise präsentieren musste. Im Gegensatz zu allen anderen Fahrzeugen standen wir jedoch eine Stunde später immer noch dort, da unser Fahrer die notwendige Versicherungspolice fürs Fahrzeug nicht dabei hatte. Die Polizei liess nicht mit sich handeln: Es konnte kein genügender Versicherungsschutz vorgewiesen werden, weshalb das Auto nicht weiterfahren durfte. Und zwar weder vor noch zurück. So sassen wir nun also vor einem Polizeihäuschen irgendwo in der Pampa, das einzige Festnetztelefon war kaputt und Empfang hatte natürlich niemand. Nach einer weiteren einstündigen Diskussion mit der Polizei wurde dem Fahrer erlaubt, mit dem nächsten Auto zurück ins nächstgelegene Dorf zu fahren und dort zu telefonieren. Nach weiteren zwei Stunden war er dann wieder zurück, mit dabei die Police, die er schlicht und einfach vergessen hatte, auszudrucken. Nach vier Stunden Wartezeit hätten die meisten von uns wohl am liebsten direkt den Rückweg nach Salta angetreten, aber nix da. Die geplanten Stopps wurden im Schnellverfahren abgeklappert (20min beim Salzsee, 5min beim Hügel) und um 23.00 Uhr waren wir dann endlich wieder zurück in Salta. Wir hatten uns das Ganze zwar ein wenig anders vorgestellt, aber ein Erlebnis war es allemal.

Salta war unser letzter Stopp in Argentinien, weshalb eine standesgemässe Verabschiedung in Form von Bife de chorizo und Bife de lomo natürlich nicht fehlen durfte. Danach ging es mit dem Nachtbus (dieses Mal im cama, wir haben gelernt!) zurück nach Chile und rein in die Wüste nach San Pedro de Atacama.

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