Rapa Nui-Foz do Iguaçu (via Santiago de Chile, Buenos Aires), 01.-05.01.2016.
Pünktlich aufs neue Jahr und fast genau fünf Monate, nachdem wir unsere Reise gestartet hatten, landeten wir in Santiago de Chile und betraten damit zum ersten Mal den südamerikanischen Kontinent. Silvester hatten wir auf der Osterinsel verbracht, genauer gesagt in der Schlange beim Boarding. Wie bereits irgendwo erwähnt, hatten wir uns ja gegen ein RTW-Ticket entschieden, was viele Vorteile (u.a. grösstmögliche Flexibilität), aber eben auch Nachteile hat. Ein Nachteil ist, dass man manchmal nehmen muss, was noch übrig ist, vor allem, wenn man sich mit Buchen Zeit lässt. In unserem Fall bedeutete das, den einzigen bezahlbaren (und dabei immer noch teuren, da Monopolstellung von LAN) Flug um 00:40 Uhr am 1.1.2016 zu nehmen. Die Stimmung am Flughafen war trotzdem gut, jeder wünschte jedem ein „feliz año (nuevo)“ und insbesondere das Personal feierte ausgelassen.
Von Santiago reisten wir direkt weiter nach Puerto Iguazu. Wie man es dreht und wendet und welche Route man auch wählt; die Iguassu-Fälle liegen nicht unbedingt auf dem Weg. Insbesondere, wenn man sich – wie wir – dazu entschliesst, Brasilien und insbesondere Rio aufgrund der anstehenden olympischen Spielen (und deren negativen Auswirkungen) auszulassen. Wir suchten somit mehr spasseshalber nach einem Flug von der Osterinsel nach Iguazu. Und siehe da, für nur CHF 80 mehr kamen wir von Rapa Nui bis nach Puerto Iguazu (sucht man nur nach Santiago-Puerto Iguazu, kostet der gleiche Flug locker CHF 200-300 – muss man nicht verstehen!).
In Puerto Iguazu angekommen, verloren wir keine Zeit und fuhren sogleich über die Grenze nach Foz do Iguaçu, da die brasilianische Seite der Wasserfälle attraktivere Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Sofern Zeit vorhanden, sollte man die Wasserfälle unbedingt auf beiden Seiten besichtigen. Auf brasilianischer Seite sind die Wasserfälle bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus 120) zu erreichen. Es ist ein gemütlicher Halbtagesausflug und man sieht die Fälle von weiter weg, wobei man gegen Ende dann doch noch kräftig nass wird. Am Folgetag besuchten wir die argentinische Seite, wo alles ein wenig moderner, ein wenig grösser und viel touristischer ist. Für den Besuch der argentinischen Seite hatten wir auf den vom Hostel angebotenen Transport zurückgegriffen; die CHF 15 (anstelle von ca. CHF 5 per ÖV) waren gut investiert, da uns alle Grenzformalitäten abgenommen wurden und wir an der Grenze die kurze Schlange benutzen konnten. Kaum über der Grenze verabschiedete sich allerdings der Motor unseres Fahrzeugs und nach einer kurzen, ungeplanten Rückwärtsfahrt (was an einer Grenze immer gut ankommt) und mit geballter männlicher Schiebekraft schafften wir es dann aber doch noch.
Highlight unseres Besuchs in Brasilien waren aber nicht die Wasserfälle, sondern (natürlich!) der lang ersehnte Kino-Besuch. Da die Franzosen (wie die Deutschen) die schreckliche Angewohnheit haben, alle Filme zu synchronisieren, haben wir davon abgesehen, uns „La Réveil de la Force“ in Französisch Polynesien anzuschauen. Nun war es aber endlich soweit und für umgerechnet je CHF 6 sahen wir ihn. Endlich.