Ich muss total behämmert sein, ich glaub‘ ich hab mich gerade bewegt.

Moorea – Tahiti, 25.-29.12.2015.

Am zweiten Weihnachtstag verabschiedeten wir uns von Bungalow Nr. 39 und damit von Huahine, um unsere drei letzten Tage in Französisch Polynesien auf Moorea zu verbringen. Die Insel erreicht man per Fähre von Tahiti in ca. 30 bis 40 Minuten. Immerhin waren wir so schlau und hatten damals bei Buchung des Air Tahiti-Passes sichergestellt, dass eine der fünf Aremitis-Fähren trotz Feiertag fahren würde. Dass – weil eben Feiertag – jedoch das ganze öffentliche Verkehrsnetz stillstand, hatten wir jedoch nicht bedacht. Das hiess konkret, dass zwar eine Fähre vom Hafen von Tahiti nach Moorea, aber in Tahiti kein Bus (bzw. „Le Truck“) vom Flughafen an den Hafen und in Moorea keiner vom Hafen zum Guesthouse fuhr. Das ganz entgegen der Auskunft des Flughafenmitarbeiters in Huahine, gemäss welchem wir gaaaanz easy den Direktbus vom Flughafen an den Hafen nehmen könnten. So standen wir also an der Bushaltestelle in Tahiti und warteten und warteten. Natürlich kam kein Bus und wir sahen uns schon gezwungen, ein (wirklich sehr teures) Taxi zu nehmen, als ein Auto, das kurz zuvor an uns vorbeigefahren war, wieder zurückkam. Ein älteres Paar mit Enkelkind erklärte uns in feierlicher Stimmung, dass heute kein Truck fahre, da Weihnachten sei. Wir sollen einsteigen, sie würden uns fahren. Wohin wir den wollen? Zum Hafen? Kein Problem. Weil, es fahre nämlich kein Truck, weil, es sei ja Weihnachten. Jo waaaaa!! Und so wurden wir von den beiden zum Hafen chauffiert, in einem Auto, das älter war als alle fünf Insassen zusammen, wobei die Grossmutter unaufhörlich betonte, wie froh sie sei, dass wir kein Englisch sprächen. So kann sich das ändern, denn wenige Tage zuvor hatte mich eine Irin für eine Neuseeländerin gehalten… Dass es die Franzosen mit dem Englischen wirklich überhaupt nicht haben, zeigte im Übrigen auch ein anderes Intermezzo in einem Supermarkt. Dort wollte ich ein Glacé (Eis für unsere deutschen Freunde) kaufen, wobei sich die Truhe in einem kioskartigen Bereich befand und ich nicht wusste, an welcher Kasse ich meine Errungenschaft (ein Doppel-Schoggi-Magnum-Glacé!) denn nun bezahlen musste. Trotz ihres Kreuzworträtsels bemerkte mich die Verkäuferin auch irgendwann, wobei sie mich lediglich eindringlich musterte und dann ein extrem missmutiges „Yes!?“ herausbrachte. Ich jedoch hielt mich an unsere Regel und sprach sie auf Französisch an. Und in einer Sekunde auf die andere hellte sich ihr Gesicht auf und sie war die Freundlichkeit in Person. Ja, die Franzosen können auch freundlich sein, obwohl uns bisher durchwegs von deren Unfreundlichkeit berichtet wurde. Liebe Reisenden: Der Schüssel zur französischen Freundlichkeit heisst Französisch! Es darf auch ruhig gestammelt und ge-ähmt werden, Hauptsache, die feindliche Sprache bleibt ungehört! Vielleicht hätten wir mit Alain damals auch in seiner Muttersprache sprechen müssen…

In Moorea selbst haben wir, ausser der beinahe schon obligaten Inselumrundung per Roller, Kokosnuss trinken (Annina) und Baguettes essen (Jon), nicht mehr viel getan. Es war so heiss, dass man sich das Duschen eigentlich sparen konnte, da man durch die Anstrengung des Abtrocknens bereits wieder nassgeschwitzt war. Wir schwitzten äh schwelgten richtiggehend in Erinnerungen an unsere geliebte Dachwohnung.

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