Aus 2 mach 6.5!

Chengdu – Leshan, 17.-19.09.2015.

Dass Chengdu im Gegensatz zu den „kleinen“ Städten Lijiang, Dali etc. mit ca. 0.5 bis 1.5 Millionen Einwohnern eine richtige Grossstadt ist, merkt man spätestens, wenn man am zehnten Mc Donalds/KFC (in China scheint es die nur im Doppelpack zu geben) vorbei fährt. Chengdu erinnert wieder mehr an Hong Kong; die Anzahl Englisch zumindest ansatzweise verstehender Personen steigt von -100 auf 2 und die Gefahr, aufgrund des Verkehrs ernsthaft physisch oder psychisch zu Schaden zu kommen auf 80-100% (inkl. Taubheit und Nervenzusammenbrüche). Ihr müsst wissen, Lichtsignale, Ampeln, Schilder etc sind in China reine Dekoration. Rot hat eigentlich nie irgendwer und Fahrverbote gelten nicht für Motorräder, Tuk-Tuks und ab und zu auch Autos. Welche natürlich auch dann Vortritt haben.

In Chengdu wollten wir logischerweise vor allem die Pandas sehen und noch einen Ausflug zum grössten Buddha unternehmen. Dieser steht bzw. sitzt in Leshan, welches zwei Stunden südlich von Chengdu liegt. Für einmal waren wir früh dran, da wir vor chinesischen Touren dort sein wollten. In China ist es üblich, dass bei mehreren Stunden Fahrt eine Essenspause eingelegt wird. Bei zwei Stunden Fahrt hatten wir das zwar nicht erwartet, weshalb wir etwas erstaunt waren, als wir nach ca. einer Stunde an einer Raststätte hielten. Die Pause dauerte schliesslich über eine Stunde, was wir doch langsam etwas komisch fanden. Als es dann endlich weiterging, erhielt ich auf die Frage, was denn los sei, von meinem Sitznachbarn die Antwort „Unfall“.  Es ging dann auch nur ca. 15 Minuten weiter, nämlich bis zur nächsten Mautstelle. Dort stellte unser Busfahrer, wie etwa 50 Bus- und Lastwagenfahrer vor ihm, den Motor ab und gönnte sich eine wohlverdiente Nudelsuppe. Irgendwann erfuhren wir dann, dass man wegen eines Unfalls auf einer Fahrspur die gesamte vierspurige Autobahn in alle Richtungen gesperrt hatte. So wurden aus zwei dann sechseinhalb Stunden Fahrt. Das Ziel unserer Fahrt, der Buddha, war dann auch ganz nett, aber irgendwie nicht mehr wirklich das Highlight des Tages. Denn nach unserem unfreiwilligen Tag im Bus waren wir vor allem eines, nämlich hungrig. Dieses Problem liess sich dann auch problemlos in Form von verschiedenen Sichuan-Spezialitäten lösen.

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