Bridge over troubled water

Nach einem gemütlichen Tag in Puerto Viejo ging es für uns am nächsten Tag weiter nach Panama. Die meisten Costa Rica Reisenden, die es nach Puerto Viejo verschlägt, wagen den Sprung über die Grenze, um sich Bocas del Toro anzuschauen. Wer jedoch erwartet, etwas Panama-Luft schnuppern zu können, wird bitter enttäuscht werden. Durch seine Nähe zu Costa Rica ist Bocas del Toro ein zweites Puerto Viejo geworden – mit dem Unterschied, dass es aus einer bzw. mehreren Inseln besteht, minim günstiger ist und im Gegensatz zu Puerto Viejo nicht der Geruch von Gras die Strassen dominiert (in Puerto Viejo wurde man vom blossen Herumlaufen high).

Natürlich hat man längst entdeckt, dass mit den Panama-Besuchern aus Costa Rica Geld zu machen ist und so bieten verschiedene Unternehmen einen Shuttle-Service an. Man versicherte uns mehrmals, dass so ein Shutttle nur 2-3 Dollar teurer sei als die öffentlichen Verkehrsmittel und sich auf jeden Fall lohne, allein schon wegen den Grenzformalitäten. Da der Grenzübergang Sixaola – Guabito (nicht zu verwechseln mit Diabeto) aber für sich alleine eine Sehenswürdigkeit darstellt, liessen wir uns nicht beirren und stiegen am nächsten Morgen in den öffentlichen Bus, welcher uns direkt an die Grenze fuhr. Um nach Panama einzureisen, mussten wir über eine grosse, nicht sehr vertrauenserweckende Eisenbrücke laufen. Den ganzen Weg konnte man durch die Spalten zwischen den Holzbrettern in die Tiefe schauen – definitiv nichts für Leute mit Höhenangst. Neben den Holzbrettern hätte es auch noch eine Art Rampe gehabt, auf der man den Fluss hätte überqueren können. Nur war diese Konstruktion an einigen Stellen bereits durchgerostet, so dass wir dann doch den wackeligen Holzbrettern den Vorzug gaben. Auf der panamesischen Seite beschränkten sich die Einreiseformalitäten auf einen Stempel im Pass und dem Bezahlen einer „Einreisegebühr“, von der wir überzeugt sind, dass es sie gar nicht gibt. Jedenfalls haben wir jetzt einen fancy Sticker im Pass.

Kaum waren wir eingereist, wurden wir von allen Seiten mit „Bocas del Toro“ beschallt und mehrere Fahrer erklärten uns die Vorzüge ihres Shuttle-Dienstes (ja, die Typen sind überall). Erst als wir ihnen erklärten, gar nicht nach Bocas zu wollen, sondern nur nach Almirante (von dort aus geht das Boot zur Insel, sonst ist dort überhaupt nichts), liess man uns missmutig gewähren und in den öffentlichen Bus einsteigen. Als letzter Schritt fuhren wir schliesslich mit dem Wassertaxi nach Bocas – dies aber erst, nachdem wir erfolgreich einen weiteren „Guide“ abgewiesen hatten, der uns vom Bus bis zum Taxistand gefolgt war. Nur als kleine Randbemerkung: An diesen Guides gefallen mir ja am besten die i.d.R. vergilbten Ausweise, die sie um den Hals hängen haben und mit welchen sie sich als offizielle Tourguides, Angestellte von (staatlichen) Tourist Information Center oder was auch immer ausweisen wollen.

Am Nachmittag unserer Ankunft haben wir nicht mehr viel gemacht, ausser uns aus Neugierde die verschiedenen Tauchshops angesehen. Da im Zusammenhang mit Tauchen auf Bocas immer die schlechte Sicht hervorgehoben wird und die Tauchgänge nicht gerade günstig sind, wussten wir nicht so recht. Einer der Tauchshops war uns dann aber so sympathisch, dass wir uns trotzdem für zwei Tauchgänge am nächsten Tag einschrieben. Die Suche nach einer guten Bar blieb leider erfolglos. Trotz Touristen-Hochburg fanden wir irgendwie nichts, was uns so wirklich passte, und so landeten wir mit Bier und Chips aus dem Supermarkt wieder im Hotel.

Ps. Die Busfahrten für total 5.40 plus das Wassertaxi für 3.50 waren dann doch „etwas“ mehr als 2-3 Dollar günstiger…

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