An unserem zweiten Tag auf Little Corn machten wir nochmals zwei Tauchgänge. Während wir auf dem ersten mehr oder weniger das „übliche Getier“ sahen, begleitete uns auf dem zweiten ein Ammenhai, welcher sich als ziemlich fotogen erwies.
Am dritten Tag fuhren wir mit dem Boot zurück nach Big Corn. Wir hatten uns dazu entschlossen, den letzten Tag auf der grossen Insel zu verbringen, da es nicht unüblich ist, dass man während der 30-minütigen Bootsfahrt von Kopf bis Fuss in Salzwasser getränkt wird und wir vermeiden wollten, klitschnass ins Flugzeug einsteigen zu müssen. Auf dem Boot lernten wir eine Schweizerin kennen, welche einen ganzen Rucksack voller Nahrungsmittel dabei hatte, die sie vor ihrem Weiterflug nach Panama unbedingt loswerden wollte. Jon stellte sich natürlich selbstlos zur Verfügung, ihr beim Verzehr von Spaghetti und Bier zu helfen, und so suchten wir eine Hotel mit Kochgelegenheit. Nachdem sich mehrere Übernachtungsmöglichkeiten als Reinfall erwiesen, landeten wir durch den Taxifahrer schliesslich bei einer Familie, welche in ihrem Haus einige Zimmer an – meist nicaraguanische – Touristen vermietete und uns darüber hinaus ihre Küche zur Verfügung stellte. So gab es zuerst Apero am Strand (welcher übrigens durchaus mit den Stränden von der kleinen Corn Insel mithalten konnte) und nachher Spaghetti-Plausch resp. für mich Chips-Festival.
Am nächsten Morgen fanden wir – und diesmal gleichzeitig auch unser Gepäck – den Weg zurück aufs Festland. Am Flughafen verabschiedeten wir uns von unserer Reisebekanntschaft und fuhren per Taxi, dessen Preis wir erfolgreich runterhandelten, nach Masaya. Wir stiegen in einem uns empfohlenen Hotel ab, das wiederum ein „Familienbetrieb“ war und dessen Besitzer hilfsbereit Auskunft erteilte. Wie bereits beim „Hotel“ auf Big Corn war auch diesmal Empfangshalle/Eingangsbereich zu den rund zehn Zimmern zugleich das Wohnzimmer der Familie, was insbesondere wegen den Familienfotos und anderen privaten Gegenständen etwas ungewohnt, aber in Nica Gang und Gäbe ist.
Durch den Besitzer erfuhren wir auch, dass wir, um nach San Jose in Costa Rica zu gelangen, nicht zurück in die Hauptstadt Nicaraguas müssen, sondern ohne Weiteres auch in Masaya zusteigen können. Wir haben uns für die einfachste Variante entschieden und werden übermorgen mit einem der internationalen Busse direkt nach CR fahren. So ersparen wir uns allfällige Probleme beim Grenzübergang – meist in Form von plötzlich notwendigen Stempeln oder Weiterreise-Tickets, über deren Fehlen die Beamten nur bei Bezahlen von „Gebühren“ hinwegsehen -, da die Grenzformalitäten bei diesen Bussen praktischerweise gleich vom Buschauffeur erledigt werden.