Was gibt es über Leon zu berichten? Es ist eine Stadt, die aufgrund ihrer Lage ein gemütliches Backofen-Feeling erzeugt. Ach ja, und es hat überall Kirchen. Alles in allem muss ich gestehen, mich hat diese Kolonialstadt nicht in ihren Bann gezogen. Dafür wurden die Corn Islands (Islas de Maiz) für uns immer interessanter. Wenn auch nicht gerade der günstigste Ort in Nicaragua, liest sich der Beschrieb im LP toll und die Bilder sind ein Traum. Leider waren die Nachmittagsflüge für den nächsten Tag bereits ausgebucht, weshalb wir unsere Route nochmals anpassten und beschlossen, zuerst nach Granada (Kolonialstadt Nr. 2) zu fahren und zwei Tage später zu fliegen. Nach einem authentischen Mittagessen aus Reis, Bohnen, Kochbananen und Maistortillas (auf das pinke Getränk, das sich im Nachhinein als Drachenfrucht-Saft herausstellte, haben wir verzichtet), organisierten wir die Fahrt nach Granada. Als wir jedoch ein wenig später die Flüge zu den Inseln buchen wollten, wurden wir unangenehm überrascht: Alle Nachmittagsflüge für die nächsten Tage und somit auch für unser Wunschdatum waren ausgebucht. Es stellte sich heraus, dass es nur noch auf dem Flug von übermorgen freie Plätze hatte. Schnell gebucht und schwupps wurden aus 1-2 Tagen ein Nachmittag in Granada. Tja, man muss Prioritäten setzen und unsere war es ganz klar, nass zu werden!
Leon und Granada sind sehr ähnliche Städte, wobei Granada viel touristischer ist, was sich auch dadurch bemerkbar machte, dass sich niemand mehr nach uns umdrehte, uns überfreundlich grüsste und auch kein Taxifahrer seine Polizeisirene dazu nutzte, mir hinterher zu pfeifen. Der Umstand, dass die Taxis oder jedenfalls dieses eine Taxi über eine Polizeisirene verfügte, ist keineswegs kurios, wenn man bedenkt, dass bei den lokalen Bussen Nebelhörner zum Standardequipment gehören. In Granada hingegen fällt man als Tourist nicht auf. Dem Tourismus ist es wohl auch zu verdanken, dass alles viel aufgeräumter und sauberer wirkt. Allerdings waren wir auch nur am Sonntag da und es waren somit nur ca. 1/10 aller Marktstände und Geschäfte geöffnet. Nach dem obligaten Foto des Wahrzeichens von Granada (grosse gelbe Kathedrale) und einem späten Mittagessen besuchten wir das Schokoladenmuseum, welches aus ein paar Infotafeln und einer grosszügigen Verkaufstheke bestand. Jedenfalls wurden wir darüber informiert, dass die Schweiz den grössten pro Kopf Konsum in Sachen Schokolade vorweisen kann. Ich weiss ja nicht, aber MIR war das schon lange bewusst… 🙂
Noch ein Wort zu unserem Hostel in Granada. Da bis auf eines alle im LP und auf Tripadvisor genannten Hostels schrecklich klangen, haben wir für einmal im Vornherein reserviert. Das Hostel ist wirklich schön, alles ist dekoriert und liebevoll hergerichtet. Das Beste ist aber unser „Doppelzimmer“, welches von der Grösse her mehr einem Schlafsaal gleicht.