Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour nach Semuc Champey gebucht. Auf dem Programm standen das Erkunden einer Höhle und eine kleine Wanderung zur Aussichtsplattform, von welcher man die Naturpools, für welche Semuc berühmt ist, bestaunen kann.
Es kam dann „etwas“ anders. Um 8:30 Uhr wurden wir von einem Pick-Up abgeholt, mit welchem es etwa 45 Minuten über Stock und Stein nach Semuc Champey ging. Gut durchgeschüttelt kamen wir beim Eingang der Grotte an, wo uns unser Guide anwies, bis auf Badesachen alles auszuziehen und ausser einer wasserfesten Kamera nichts mitzunehmen. Keine Schuhe? Keine Schuhe – wir würden nass werden. Langsam dämmerte es uns, dass dies wohl nicht eine gemütliche Wanderung durch die Höhle bei Kerzenschein werden würde.
Und wir wurden nass – wir erkundeten die Höhle teils laufend, teils schwimmend und – für meinen Geschmack etwas zu häufig – kletternd, immer unserem Guide folgend. Dieser bewegte sich im Gegensatz zu uns leichtfüssig fort und machte sich einen Spass daraus, uns tollkühne Sprünge und Kletterpartien vorzuführen. Da er diese Tour jeden Tag macht, hatte er durchaus etwas zu bieten. Das Höhlensystem war wirklich beeindruckend, allerdings war ich dann auch froh, als wir wieder draussen waren, da es mit der Zeit doch ziemlich kalt wurde. Danach standen Rope Swinging (man setzt sich auf eine Schaukel und lässt sich am höchsten Punkt in den Fluss fallen) und Bridge Jumping (aus 12 Metern) auf dem Programm. Ich verzichtete, danken mir meine Ohren solche Sprünge ins Wasser doch regelmässig mit einer Mittelohrentzündung. Jon verzichtete auch: Nicht auf die Sprünge, jedoch auf jegliche Eleganz und es war mehr ein ins-Wasser-Stürzen (die Videos sind wirklich sehenswert!).
Danach begaben wir uns auf die Wanderung zur Aussichtsplattform mit dem klingenden Namen „El Mirador“. Ganz ehrlich, es war unglaublich anstrengend und die Feuchtigkeit machte es nicht gerade einfacher. Wie angenehm kühl war es doch in der Höhle gewesen.. Die Aussicht entschädigte aber alle Mühe und die Naturpools präsentierten sich uns in ihrer vollen Pracht. Das Wasser der Pools war kristallklar und die perfekte Erfrischung. Zusätzlich gab es gratis Fisch-Spa und unsere geschundenen Füsse wurden von Dreck und Resten von Moskitostichen befreit.
Zurück in Lanquin brüteteten wir darüber, wie wir von Lanquin am besten zu den Copan Ruinen in Honduras und dann weiter nach Utila kommen würden. Die Lösung kam in Gestalt des Hostel-Managers, der uns eine völlig andere Route präsentierte, die uns nie in den Sinn gekommen wäre, aber viel plausibler klang.