Wir taten für einmal das, was wir uns eigentlich geschworen hatten, nicht zu tun und gingen auf das Hotelangebot unseres Busfahrers ein. Das Zimmer war gross, sauber und besass (im Gegensatz zum Bus *grr*) air con und ausserdem stand ein Swimmingpool und free internet zur Verfügung. Als wir wenig später unsere Mitleidenden aus dem Bus wiedersahen, stellte sich heraus, dass es wohl die richtige Entscheidung gewesen war, denn es war alles ausgebucht und sie mussten über eine Stunde nach einem passenden Raum suchen (und zahlten erst noch 20$ mehr).
Danach machten wir uns auf, Hoi An zu erkunden. Dazu gerade einmal vorneweg: Hoi An zu Fuss zu erkunden ist eine sehr, sehr schlechte Idee. Zwar rufen hier nur ca. 1/4 „Motobike, Motobike“, jedoch wird man pausenlos von wirklich jedem Shop mit „you buy, please, buy“ zugetextet. Bisher habe ich bei solchen Angeboten immer nur lächelnd den Kopf geschüttelt, das ist halt so in Vietnam und gehört dazu. Aber in Hoi An ist die Schmerzgrenze wirklich fast erreicht, denn die Zurufe sind nicht lächelnd oder bittend, sondern ziemlich unfreundlich und fordernd. Sorry, aber wenn mich jemand mit „you buy“ anschreit, dann ist dort etwas zu kaufen sicherlich das Letzte, was ich tun werde.
Deshalb – und auch wegen der doch grösseren Strecken und der Hitze – sollte man sich Hoi An Velos mieten. An die holprigen Strassen hat man sich schnell gewöhnt (irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem der Allerwerteste nicht mehr blauer werden kann) und auch der Verkehr ist velofreundlich (es hat sogar Ampeln!). Und eben, das Allerbeste ist, man ist viel zu schnell an den nervigen Shopbetreibern vorbei!
Wir verbrachten zwei ruhigere Tage in Hoi An und unterliessen für einmal das Sightseeing im grossen Stil. Hoi An ist schon (zu) sehr touristisch und als wir am Abend noch weggingen, hätten wir genauso gut in Griechenland auf der Insel Zakynthos sein können – mit der Ausnahme, dass ein Cocktail hier ca 2Fr. kostet und es sogar noch eine Happyhour gibt. Am Abend kehrten wir zum ersten Mal seit unserer Zeit in Vietnam dem lokalen Essen den Rücken zu und bestellten Burger und (eine ziemlich fettige) Pizza. Auch den nächsten Morgen starteten wir mit westlichem Essen, es gab Brot (richtiges Brot, kein Toast) mit Butter und Konfi für 60 Rp. und einen Bananensplit. Dies war wohl zuviel des Guten (v.a. zuviel Fett) für meinen Körper, der sich schon an das relativ gesunde und vor allem sehr fettarme Essen in Asien gewöhnt zu haben schien. Mein ganzer Körper rebellierte und ich konnte den Tag nicht mehr wirklich geniessen. Dafür ist die Jacke, die ich tags zuvor in Auftrag gegeben hatte, wirklich toll geworden und ein paar Souvenirs haben auch schon den Weg in unsere Rucksäcke gefunden.
Am Abend bestiegen wir dann zum 2. Mal einen Sleeperbus, dieses Mal mit Ziel Nha Trang (auch wieder um die 12h). Tschau An!
Jul 16, 2008 04:24 Viet Nam Hội An