Dass Hanoi eine spezielle Stadt sein soll, haben wir schon des Öfteren gehört. Aber dass es so crazy ist, hätten wir dann doch nicht gedacht. Diese Stadt vibriert förmlich und sie schafft dies ganz ohne Hochhäuser und blinkende Night-Light-Shows. Man kann sagen, unsere erste vietnamesische Stadt hat uns voll erwischt! Mal schauen, wie wir dann in Ho Chi Minh, am Ende unserer Vietnamtour, darüber denken. 🙂 Wir haben uns kurzerhand entschlossen, noch eine Nacht im selben Hotel zu bleiben und bekamen dafür ein noch grösseres Zimmer mit Mini-Balkon (kaum eine Person hat Platz) für denselben Preis.
Danach wollten wir unsere Halong Bay Tour buchen (ein Must-See für jeden Vietnam Besucher, da kommt man einfach nicht drum herum). Unser Hotel bietet, wie eigentlich alle Hotels, selber diese Touren an, doch da wir durch unseren Reiseführer und andere Reiseberichte gewarnt waren, wenn möglich in einer Travelagency direkt zu buchen, liessen wir uns zuerst die Preise, Aktionen und Discounts (die natürlich nur wir bekommen, weil wir so nett sind und sie gerade so gute Laune haben, jaja) zeigen. Als wir den Preis schlussendlich nicht mehr weiter drücken konnten, machten wir uns auf, die Agenturen direkt anzufragen. Dies klingt alles viel einfacher als es in Wirklichkeit ist, denn in Vietnam ist gibt es von allem (wirklich egal was, so z.B. Agenturen, Hotels, Restaurants, etc etc – von Shoppingartikeln mal ganz abgesehen) ca. 10 Fälschungen. So reihen sich in der Strasse, in der nach Angaben des Reiseführers das echte Sinh-Cafe (Reisebüro) stationiert ist, etwa 5 Sinh und andere Cafes aneinander. Ganz im Sinne von „so, lieber Backpacker, jetzt musst du dich entscheiden“ betraten wir dasjenige, das am wenigsten vergilbte Plakate und die seriöseste Inneneinrichtung besass. Lange Rede – kurzer Sinn: Wir haben die Tour schlussendlich doch im Hotel gebucht, da der zuerst sehr seriös wirkende Mann plötzlich auch zu handeln anfing und die ganze Zeit etwas von „alles, bis auf 2 Plätze ausgebucht und ihr seid die letzten Glücklichen, die noch buchen können“ schwafelte. Zudem sah das Boot und eigentlich das ganze Angebot genau gleich aus – wir erlauben uns die Schlussfolgerung, dass wir, egal bei welcher Agentur, dasselbe erhalten, nur die Provision geht an verschiedene Personen (was uns ja egal sein kann).
Auch die Fahrt nach Hue haben wir gebucht, die Strecke legen wir aber mit dem Sleeperbus zurück, nicht mit dem Zug, wie eigentlich geplant. Leider hatte es keine Softsleeper mehr gehabt (alles voll, wir sind an 2 verschiedene Schalter) und der Softseat (=eine Nacht lang sitzen) musste dann doch nicht sein. Wer weiss, was momentan in Hanoi oder Hue los ist, denn normalerweise genügt es, einen Tag vorher zu buchen und wir dachten schon, wir seien mit 4 Tagen im Voraus wirklich sehr früh dran. Naja, Pech gehabt, aber lieber liegen + Aircon als eine schlaflose Nacht.
Nach dieser schweisstreibenden (okay, irgendwie ist hier alles schweisstreibend, da es uuuu huara warm und feucht ist) Bookingsession genossen wir eine Pause am Hoan Kiem Lake und eine Fahrt auf einem Motorcycle. Gegessen haben wir typisch vietnamesisch auf winzigkleinen Plastikstühlen an einer Strassenecke (1x Nudeln mit Beef, 1x Reis mit Chicken und 2 Bier für Fr. 4.50). Die Verkehrsregeln Vietnams beherrschen wir übrigens auch schon fast perfekt. Es ist eigentlich ganz einfach: Die Strasse laaangsam überqueren, dann weicht alles und jeder aus und das Wichtigste überhaupt: piglia pachific!! 🙂
Am Abend hat sich Hanoi temperaturtechnisch etwas abgekühlt und wir haben uns nochmals ins Getümmel gewagt. Zu späterer Stunde scheint es, als würden alle Motorräder, die sonst herumstehen (auf dem Trottoir natürlich, Fussgänger benützen bitte die Strasse) unterwegs sein und das geregelte Chaos (keine Ahnung, wie die Vietnamesen das hinkriegen, aber es funktioniert!) ist perfekt. Wir haben wieder super und unverschämt günstig gegessen und getrunken (frischer Papayasaft, himmlisch!) und freuen uns jetzt auf unseren Ausflug nach Halong Bay.
Jul 11, 2008 13:26 Viet Nam Hà Nội