Ziemlich unsanft wurden wir morgens um 6 von unserem Tourguide geweckt. Wieder einmal musste alles schnell gehen, denn um 7 Uhr war Abfahrt. Zuerst fuhren wir geschätzte 2 Minuten mit dem Bus vom Hotel zum Bootssteg, wobei das Ein-/Aussteigen plus das Ein- und Ausladen unseres Gepäcks weitaus mehr Zeit in Anspruch genommen hat, wie ein einfacher Fussmarsch dies getan hätte. Naja, muss halt alles seine Richtigkeit haben!
Danach ging es mit dem Boot bei weitaus angenehmerem Wetter zur Fischfarm. Etwa 10 Minuten wurde uns erklärt, welche Art von Fisch mit welchem Futter gefüttert wird, wobei die Fütterung doch sehr eindrücklich war. Sodann hiess es wieder einmal „hurry up“ und schwups waren wir bei unserer nächsten Besichtigungsstation, der Cham-Minderheit. Dies ist ein kleines Völkchen, das nach islamischem Glauben abgeschnitten im Mekong Delta lebt. Die Häuser – wie die meisten in der Region – sind auf Stelzen gebaut und an einem konnte man den Wasserspiegel der letzten Jahre ablesen. Ansonsten kam es uns eher so vor, als würden die Bewohner des Dorfes nichts tun, ausser auf Touristen zu warten um ihnen dann allerhand Souvenirs anzubieten.
Nach 20 Minuten war der Spass dann auch schon vorbei (die versprochene Moschee haben wir gar nicht gesehen, was aber nicht weiter schlimm ist, da bei uns ja auch bald Minarette stehen werden..) . Es folgten drei Stunden auf dem Slowboat bis zur vietnamesischen/kambodschanischen Grenze. Nach dem Mittagessen (das Lokal konnten wir natürlich nicht selbst aussuchen) setzten wir über nach Cambodia. Das Passieren der Grenze war eine kuriose Angelegenheit, bestiegen wir doch zuerst ein Boot, füllten ein Formular aus, um dann an Land zu gehen und den Stempel abzuholen. Danach gings wieder aufs Boot. Der Witz daran war, dass wir Vietnam noch auf dem Land verlassen hatten, also eigentlich schon lange in Cambodia waren. Nur der Stempel fehlte noch. Zum Glück verlief alles reibungslos und wir konnten sogar darauf verzichten, den Beamten zu bestechen um das Ganze zu beschleunigen.
Nach weiteren zwei Stunden Bootsfahren durften wir ein letztes Mal umsteigen, denn den letzten Teil der Strecke legten wir mit dem Bus zurück. Es bleibt anzumerken, dass wir auf unserer Mekong Delta Tour 6 verschiedene Guides (und 7 verschiedene Transportmittel) geniessen durfte, die uns allesamt den Trip mit Aussagen wie „quick“, „hurry up“, „only 19 minutes for lunch“, „they’re waiting“ versüssten.
Aber jede Tour hat einmal ein Ende und unsere hatte ihres in Phnom Phen, Cambodia.
Jul 28, 2008 13:32 Viet Nam Châu Ðốc